Ich selbst habe keine Skoliose, aber unsere Tochter.
Wir waren bereits vor ca. 2 Jahren bei einem Orthopäden, wegen Kniebeschwerden. Dieser stellte fest, dass die linke Seite ihres Rückens muskulär nicht wirklich so ausgebildet sei, auf Skoliose kam er allerdings nicht, es gab auch keinen Vorbeutgetest....er verschrieb Einlagen und das war es dann erst einmal.
Leider haben wir es auch nicht bemerkt.
Im letzten Juni beugte sich unsere Tochter nach ihrer Schultasche und ich sah einen Rippenbuckel. Sofort, noch in dieser Woche waren wir bei einem sogenannten "Wirbelsäulenspezialisten". Er schaute sich den Rippenbuckel an und sagte: "Oh Gott, wie schrecklich." Ich brauche glaube ich nicht betonen, dass ich das v.a. in Sophias Beisein einfach nur unmöglich fand....
Er fertigte ein Röbi an und schloss daraus eine Verkrümmung von 35 - 40 Grad nach Cobb. Er meinte, man müsse an ein Korsett denken, aber eigentlich hätte er keine Ahnung davon....
Zuhause verglich ich das Bild im Internet mit anderen und mir wurde klar, dass die geschätzten 35 - 40 Grad sehr gnädig geschätzt waren und wir uns sicher in der sog. OP-Indikation befanden.
Noch am selben Abend ging ich samt Röbi zu einem befreundeten Kinderarzt, der hier eine große Kinderklinik leitet. Er nahm sich direkt der Sache an und bestellte uns 2 Tage später in die Klinik, in der wir dann Spezialisten (Kinder- Neurochirurgen) vorgestellt wurden. Sie stellten fest, dass Sophia extrem beweglich sei (wohl auch der Grund, warum sie so schnell massiv in die Krümmung ging), aber nun auch noch zu korrigieren sei. (Zu dem Zeitpunkt war sie 14,2 Jahre.)
Sophias Krümmung war nicht klein und ist sie immer noch nicht, aber wir konnten den Befund verbessern. (Von anfangs ca. 65 Grad auf ca. 55 Grad, Rumpfüberhang ist komplett kompensiert, sie steht fast lotgerecht).
Gerade gestern waren wir wieder zur Kontrolle. Unsere Ärzte sind sehr zufrieden, raten absolut von einer OP ab. Sophia selbst hat keine Probleme, ist nach wie vor komplett beweglich, trägt ihr Korsett und tut auch viel für ihren Rücken. Wir kämpfen weiter! Sicher gibt es für einige keinen anderen Weg als eine OP, aber für uns wäre das der allerletzte Schritt. Gerade gestern wurde uns versichert, dass da noch einiges rauszuholen ist und solange keine starke Verschlimmerung oder massive Beschwerden eintreten die OP komplett unsinnig sei.
Liebe Grüße,
Silke